Dank einem guten Rückrundenstart ging der FC Rohr als Favorit in das Abstiegskampfduell gegen den FC Dottikon. Dabei hatte das Team von Trainer Michael Hermann an diesem Spieltag die grosse Chance, sich mit einem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten vorzeitig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden.
Trotz der guten Ausgangslage waren es in den ersten Spielminuten die Gäste, die etwas aktiver in die Partie kamen. Mit einigen langen Bällen in die Schnittstelle der Viererkette versuchte das Team aus Dottikon Druck aufzubauen, auch wenn die anschliessenden Laufduelle meist durch die Rohrer Abwehrkette gewonnen wurden. Man merkte in der Starphase den Hausherren sichtbar an, dass diese Probleme hatten die Spielkontrolle zu übernehmen. Spätestens mit einer direkt verwandelten Ecke in der 14. Minuten durch die Gäste war der Matchplan vom FC Rohr über den Haufen geworfen. Jedoch bewiesen die Roher in diesem Moment eine gute Moral und konnte keine zwei Minuten später den Ausgleichstreffer erzielen. Nach einem langen Pass von Boris Wengert zögerte der Torwart von Dottikon zu lange beim Herauslaufen, so das Agon Nuredini den Ball doch noch erlaufen und anschliessend in einer „Eins-gegen-Eins-Situation“ sicher einschieben konnte.
Nach dem Ausgleich war der FC Rohr in der Partie angekommen und es dauerte keine 3 Minuten, bis Mehmet Daskin erneut über die Aussenbahn geschickt wurde. Allerdings konnte sich dieser bei seinem anschliessenden Heber nicht ganz zwischen Torschuss und Flanke entscheiden, so dass der Ball rund 4m neben dem Tor landete. In der 25. Spielminute hatte dann Agon Nuredini seinen zweiten grossen Auftritt in der Partie. Wie bei seinem Ausgleichstor wurde er erneut mit einem langen Pass steil geschickt. Statt jedoch den Ball erneut direkt vor dem Torwart einzuschieben, entschied er sich diesmal für einen „Schwenker“, um in eine bessere Schussposition zu gelangen. Dabei konnte der mitgelaufene Verteidiger den Ball ihm doch noch vom Fuss spitzeln und die Chance vereiteln. In der 35. Minuten wurde es dann wieder einmal spannend vor dem Rohrer Tor. Trotz eines Freistosses auf der Aussenseite fasste sich der Spieler von Dottikon ans Herz und zirkelte den Ball direkt vors Tor, so das Michael Caruso mit beiden Fäusten klären musste. Im direkten Gegenzug nach der Parade konnte Boris Wengert die Flanke mit einer direkten Volleyabnahme jedoch nicht im Tor vollenden. In der 41. Spielminute passierte dann das, was eigentlich nicht passieren darf: Ein lang getretener Freistoss von der Mittellinie konnte von Seiten der Rohrer Verteidigung nicht geklärt werden, so dass ein Angreifer von Dottikon aus 7 Metern Entfernung zum 2:1 Führungstreffer einschieben konnte.
In der Pause reagierte Trainer Michael Hermann und brachte mit Ibrahim Sawane, Patrick Stirnemann und Jannick Merkofer drei sprintstarke Offensivkräfte, um der etwas „trägen“ Defensive von Dottikon Rechnung zu tragen. Nach einigen durchwachsenen Anfangsminuten der zweiten Halbzeit kam der FC Rohr nun gefälliger ins Spiel und baute mehr Druck auf. So war es in der 52. Minute Boris Wengert, der nach einem langen Ball den Verteidiger im Strafraum in ein Dribbling verwickelte und anschliessend gegen den Torwart „zum Tunnel“ ansetzte. Da der Ball jedoch die Torlinie nicht ganz überquerte, war es dann Ibrahim Sawaneh, der geistesgegenwärtig den Ball über die Linie zum Ausgleichtreffer schob. Keine 5 Minuten später war es Janick Merkofer, der zu einem beherzten Flügellauf ansetzt und Ibrahim Sawaneh den Ball rund 20 Meter vor dem Tor quer legte. Dieser fackelte auch nicht lange und setzte gleich zum Torschuss an, der jedoch in letzter Sekunde durch eine beherzte Grätsche des Abwehrspielers von Dottikon verhindert werden konnte. Anschliessend spielte der FC Rohr weiter druckvoll, wobei die Torraumszenen jedoch abnahmen. Erst in der Schlussphase wurde das Spiel wieder interessanter: Nach einem erneuten Flügellauf legte Janick Merkofer einen schönen Ball auf Florian Semmler auf, der jedoch einen Meter im Abseits stand. Keine zwei Minutn später wurde dem „Phantom“ im Strafraum sogar das Bein gestellt, nachdem der Ball jedoch bereits geklärt war. Warum der Schiedsrichter hier auf einen Schiedsrichterball entschied, bleibt bis heute sein Geheimnis. Gemäss Regelwerk hätte er hier nur die Wahl zwischen Elfmeter oder Abstoss gehabt. Während der Nachspielzeit kam es dann für den FC Rohr noch bitterer: In der 94. Minute trug der FC Dottikon über die rechte Seite seinen letzten Angriff der Partie vor, bei der sich der Angreifer mit einem Dribbling elegant durchzusetzen wusste. Den anschliessenden Querpass vor dem Tor musste dann der zweite Stürmer nur noch aus wenigen Metern zum Siegestreffer über die Torlinie einschieben.
Fazit: Sicherlich darf das Spiel als eine unnötige und unglückliche Niederlage bezeichnet werden. Jedoch muss sich das Team um Michael Hermann auch den Vorwurf gefallen lassen, dass es in der ersten Halbzeit seine Leistung nicht voll abgerufen hat.
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